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Glaukomchirurgie

Wenn die medikamentöse Behandlung eines Glaukoms (grüner Star) nicht mehr ausreicht, um den Augeninnendruck zu senken, kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein. Ziel der Glaukomchirurgie ist es, den Augeninnendruck zu reduzieren und den Sehnerv zu schützen, um den fortschreitenden Sehverlust zu verhindern.

Eine Operation wird in der Regel empfohlen, wenn:

• Medikamente und Laserbehandlungen den Augeninnendruck nicht ausreichend senken,

• der Augeninnendruck weiterhin Schäden am Sehnerv verursacht,

• Patienten die medikamentöse Behandlung nicht vertragen oder sie nicht regelmäßig anwenden können.

  1. 1. Trabekulektomie:
  2. Dies ist eine der häufigsten Operationen bei einem Glaukom. Dabei wird ein kleines Ventil in der Augenwand geschaffen, durch das überschüssiges Kammerwasser abfließen kann. Das reduziert den Augeninnendruck und schützt den Sehnerv vor weiteren Schäden.
  3. 2. Visco-Kanaloplastik
  4. Die Visco-Kanaloplastik ist eine minimalinvasive Operationsmethode zur Senkung des Augeninnendrucks, die bei der Behandlung von Offenwinkelglaukom angewendet wird. Sie zielt darauf ab, den natürlichen Abfluss des Kammerwassers zu verbessern, indem der Schlemm’sche Kanal erweitert wird. Die Methode ist besonders schonend, da der Augapfel nicht vollständig eröffnet wird, wodurch das Risiko von Komplikationen verringert wird.

  5. Ablauf der Operation:
  6. Bei der Visco-Kanaloplastik wird ein kleiner Einschnitt in der äußeren Hornhaut vorgenommen, um den Zugang zum Schlemm’schen Kanal zu ermöglichen. Ein spezieller Mikrokatheter wird in den Schlemm’schen Kanal eingeführt und um den Umfang des Auges herumgeführt. Während dieses Vorgangs wird ein viskoelastisches Gel in den Kanal injiziert, um ihn sanft zu erweitern.

    Nach dem vollständigen Einführen des Katheters wird ein feiner Faden, auch als Zugfaden bezeichnet, in den Kanal eingeführt. Dieser Faden wird anschließend straff gezogen und verknotet, um den Schlemm’schen Kanal dauerhaft offen zu halten. Dadurch wird der Abfluss des Kammerwassers verbessert und der Augeninnendruck gesenkt. Der Faden bleibt im Auge, um die Abflusswege langfristig zu unterstützen.

    Vorteile der Visco-Kanaloplastik:
    • Schonendes Verfahren: Die Operation ist minimalinvasiv, was das Risiko von Komplikationen wie Infektionen und Narbenbildung reduziert.
    • Vermeidung eines künstlichen Abflusswegs: Anders als bei anderen Glaukomoperationen, bei denen ein neuer Abfluss geschaffen wird, nutzt die Visco-Kanaloplastik die natürlichen Abflusswege des Auges.
    • Kurze Erholungszeit: Dank der minimalinvasiven Technik erholen sich die Patienten in der Regel schneller nach der Operation.
    • Langfristige Drucksenkung: Der Faden, der den Schlemm’schen Kanal offen hält, ermöglicht eine nachhaltige Verbesserung des Kammerwasserabflusses.
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  8. 3. Implantation von Drainage-Stents:
  9. Ein winziges Röhrchen oder ein Stent wird in das Auge eingesetzt, um einen dauerhaften Abflussweg für das Kammerwasser zu schaffen. Dies hilft, den Druck im Auge zu kontrollieren. Diese Methode ist besonders bei Patienten mit schwerem oder fortgeschrittenem Glaukom beliebt.
  10. 4. Lasertrabekuloplastik:
  11. Diese Methode wird oft vor der eigentlichen Operation durchgeführt. Mithilfe eines Lasers wird das Abflusssystem im Auge verbessert, um den Kammerwasserfluss zu erleichtern. Es handelt sich um einen minimalinvasiven Eingriff mit kürzeren Erholungszeiten.
  12. 5. Zyklophotokoagulation:
  13. Bei dieser Laserbehandlung wird das Gewebe im Auge, das Kammerwasser produziert, gezielt vernarbt, um die Produktion zu reduzieren. Dadurch sinkt der Augeninnendruck.

Langfristige Drucksenkung: Chirurgische Eingriffe können oft zu einer dauerhaften oder zumindest deutlich verbesserten Senkung des Augeninnendrucks führen.

Weniger Medikamenteneinnahme: Viele Patienten benötigen nach der Operation weniger Augentropfen oder Medikamente, um den Augeninnendruck zu kontrollieren.

Erhalt der Sehkraft: Die Operation kann den Fortschritt des Glaukoms verlangsamen und die verbleibende Sehkraft bewahren.

Wie bei jeder Operation gibt es auch bei der Glaukomchirurgie Risiken, darunter Infektionen, Entzündungen, Blutungen oder eine übermäßige Senkung des Augeninnendrucks. Dennoch sind diese Komplikationen selten, und die meisten Patienten erholen sich gut.

Die Erholungszeit variiert je nach Eingriff, aber in der Regel dauert sie einige Wochen. Nach der Operation ist es wichtig, regelmäßig Kontrolluntersuchungen wahrzunehmen und die Anweisungen des Arztes genau zu befolgen, um den Heilungsprozess zu unterstützen.

Eine Glaukomoperation kann eine effektive Lösung sein, wenn andere Behandlungsformen nicht mehr ausreichen. Der Eingriff kann dazu beitragen, den Augeninnendruck langfristig zu senken und die Sehkraft zu erhalten. Sprechen Sie mit Ihrem Augenarzt über die beste Behandlungsoption für Ihr individuelles Glaukom.

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und die frühzeitige Diagnose sind entscheidend, um den Erfolg der Behandlung zu maximieren und eine Erblindung zu verhindern.

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